Wenn wir mit den Kindern backen, wird ein Teil des Getreides per Hand mit Hilfe von alten Kaffeemühlen gemahlen.
Die Kinder lieben diese Aufgabe, denn kaum ein Kind kennt heutzutage noch diese „alten Ladies“!
Mit Neugierde erkunden sie an der Mühle die kleine Holzschublade und die Einfüllklappe, drehen an der Kurbel und probieren Drehrichtungen aus.
So manches Kind, das oft nicht weiß, wohin mit seinen Kräften, sitzt nun am Tisch und dreht mit ganzem Krafteinsatz die Körner zu Mehl. Beim Aufziehen der Schublade leuchten mit Begeisterung die Augen – solche Momente sagen mir immer wieder, wie wichtig es ist, Kinder an die alten Handfertigkeiten heran zu führen.
Bei solchen Aufgaben ist ihre ganze Kraft und Konzentration gefordert, ebenso Auge-Hand-Koordination und Feinmotorik. Die Kinder erleben unmittelbar wie sie etwas verwandeln.
Zwei Mühlen stehen bei uns auf dem Tisch und abwechselnd drehen verschiedene Kinder an den Kurbeln, halten fest und unterstützen jüngere Kinder, die noch nicht so viel „Muckis“ in den Armen haben.
Stolze Blicke bei den größeren! :o)
Zu jeder Mühle gehört am Platz eine kleine Schüssel mit Löffel für die Körner und eine Schüssel für das Mehl.
Ein vierjähriges Kind bekommt vier Löffel Getreide zum Mahlen, ein Sechsjähriger entsprechend sechs Löffel.
Sobald die Getreideportion zu Mehl vermahlen wurde, wird sie in die große Schüssel in der Mitte geschüttet und ein anderes Kind ist an der Reihe.
Das von den Kindern gemahlenen Getreide kommt dann zum feineren Mehl, das wir in der großen elektrischen Getreidemühle in der Küche für unsere Teige mahlen. Innerhalb von drei Stunden schaffen unsere Kinder mit zwei Mühlen ca. 1 kg Mehl. Aber der eigentliche Sinn ist ja nicht die Mehlmenge, sondern die Erfahrung, die die Kinder mit dieser Tätigkeit machen!
Bestellt habe ich die alten Kaffeemühlen gebraucht über ebay-Kleinanzeigen. Preis pro Stück zwischen 15 und 20 €.