Wusstest du, dass Spitzwegerich ein wahres Wunderkraut ist?!
Von Frühling bis in den Herbst hinein wächst es auf Wiesen, an Wegesrändern und in vielen Gärten. Zerrieben und zerquetscht lindert der grüne Pflanzensaft rasch den Juckreiz nach Mückenstichen und Brennesselquaddeln!
Aber was viele nicht wissen: Auch gegen Husten ist dieses Kraut gewachsen!
Spitzwegerich enthält reizlindernde und schleimlösende Stoffe, die wohltuend bei Husten und Heiserkeit sind. Auf den Schleimhäuten der Atemwege bilden die Schleimstoffe eine schützende Schicht und lindern den Reizhusten. Im Sommer sammele ich deshalb mit den Kindern auf der großen Wiese hier am Waldrand frische Spitzwegerichblätter. Klein geschnitten werden sie dann abwechselnd mit Honig in ein sauberes Glas geschichtet. Die letzte Schicht sollte Honig sein, damit alle Blätter gut bedeckt sind.
Danach muss der Hustenhonig 3 Monate reifen, damit alle Wirkstoffe aus den Blättern nach und nach in den Honig wandern können – dunkel und bei konstant kühler Temperatur! Die Kinder sind mit Freude und Eifer dabei, ein 80 cm (!) tiefes Loch auszuheben – ganz schön kniffelig! Wenn alles in der Erde gut platziert ist, die ausgehobene Erde zurück schütten, die Stelle festtreten und mit einem Schild markieren! Ich habe dafür ein Holzbrett gebrannt und wetterfest lasiert. Aber so aufwendig muss es gar nicht sein – Hauptsache, ihr findet es nach 3 Monaten wieder!
Am Besten setzt man diesen Honig schon im Juli an, damit er pünktlich zur Erkältungszeit fertig ist, aber später geht das natürlich auch noch. Nur kann es sein, dass dann im Winter die oberste Bodenschicht gefroren ist und das Ausbuddeln erschwert. Das Glas vorher noch in einen Gefrierbeutel einpacken und gut verschließen. Und ganz wichtig! Nicht vergessen: Oben auf das Glas kommt zum Schutz ein Brett, damit es beim Ausbuddeln nicht kaputt gehen kann!
Hier nochmal alles, was du brauchst:
- Zwei Hände voll frische Spitzwegerichblätter
- Brettchen
- Messer (man kann sie auch zerrupfen)
- 1-2 Gläser Honig
- 1 großes sauberes Glas mit Schraubverschluss
- 2 Esslöffel zum Umfüllen und Schichten
- Gefrierbeutel
- Spaten
- Zollstock
- starke Buddelkindermuckis!
- Schild mit Pfosten
Und nun kommen die Zwerge ins Spiel!
Sie wohnen ja bekanntlich unter der Erde, kümmern sich um das Wurzelwerk der Bäume und Pflanzen, helfen den Maulwürfen beim Graben und zupfen sanft an den Würzelchen, damit alle Kräuter und Gräser gut wachsen können! Und diese kleinen hutzeligen Kerlchen werden sich nun auch um unseren Honig kümmern. Ich erzähle den Kindern aus dem Zwergenreich im Wurzelland, wie die Zwerge jeden Tag um das Glas „huscheln“ und sich gut um unseren Honig kümmern, denn Zwerge kennen sich bestens im Erdreich aus!
Nach drei Monaten (!) in der kühlen Erde ist der Hustenhonig reif. Eines Tages dann im Herbst oder wie bei uns kurz vor Weihnachten graben und buddeln sich die Kinder abwechselnd mit Spaten und bloßen Händen wieder runter in die Erde. Irgendwann erreichen sie das Holzbrett, das auf dem Deckel liegt und in den Gesichtern ist eine Freude abzulesen, als ob sie auf einen Schatz gestoßen sind! Und dann ist es endlich geschafft: Der Honig kommt wieder ans Tageslicht! In einem warmen Wasserbad erwärmen wir ihn, sieben die Blätter heraus und füllen ihn um in ein sauberes Glas. Wir süßen damit unseren Kräuter- oder Früchtetee – genau richtig für kleine Süßschnäbel in der Herbst- und Winterzeit!
Schmecken tut er übrigens auch ohne Husten!
Passend zur Erkältungs- und Zwergenzeit lese ich mit den Kindern dieses Büchlein vom Kleinen Haulemann. Der kleine Zwerg wohnt in einem Waldhaus und kümmert sich mit selbstgetrockneten und zubereiteten Salben und Süppchen um kranke Waldtiere – ein süßes Büchlein für die Zwergenzeit!