Die Geschichte „Etwas von den Wurzelkindern“ begleitet jedes Jahr aufs Neue das Frühlingserwachen im Kindergarten:
Im Frühling werden die Wurzelkinder aus der Geborgenheit des Winterschlafs unter der Erde von Mutter Erde geweckt und ziehen als Blumen und Gräser mit den Käfern hinaus in die Welt. Hier bleiben sie den Sommer über, bis die Herbststürme sie wieder in die Arme von Mutter Erde zurücktreiben. Mit dieser Geschichte vom Ablauf der Jahreszeiten wurde Sibylle von Olfers weltbekannt und seit bald hundert Jahren ist sie aus den Kinderzimmern nicht mehr wegzudenken.
Der alte Sprachstil schafft eine heimelige Singsang-Atmosphäre, der die Sprachentwicklung fördert und die Kinder in meiner Gruppe jedes Frühjahr wieder fesselt. Die Bilder in diesem Buch inspirierten mich, Mutter Erde und ein paar Wurzelkinder zu nähen. Im Wald suchten und fanden wir schönen Wurzeln, die wir schrubbten und auf einem braunen Tuch auf den Jahreszeitentisch stellten.
Jedes Jahr im zeitigen Frühling kommen unsere Wurzelkinder wieder, zuerst liegen sie noch müde unter Mutter Erdes Mantel, später sind sie hier und da zwischen den Wurzeln zu sehen. Die Nähanleitung findest du auf Seite 20 im Buch „Jahreszeitentische“ aus dem „Verlag Freies Geistesleben“.